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Restaurantkritik

"Einfache Gerichte, aus guten Rohstoffen sorgfältig zubereitet - dieses rezept bringt in Dresden mehr Gäste als die Versuche, mit Tunfischtatar, pochierten Jakobsmuscheln und crème brûlée Weltniveau vorzuspiegeln. Darunter leiden Gäste wie Köche." Schreibt Achim Becker in der neusten Ausgabe des Feinschmecker (Juli-Heft, S. 45) in seinem lesenswerten Beitrag über Dresden. Leider nur in der totes-Holz-Ausgabe (ab 18. Juni im Handel)...

Die Gläserne Manufaktur am Großen Garten in Dresden empfängt ein durchaus erlesenes Publikum - nämlich Menschen, die sich einen Luxuswagen wie den Phaeton leisten können. Derlei Klientel hat natürlich ein gutes Restaurant verdient - und es auch bekommen: Das Lesage ("operated by Kempinski Hotel Taschenbergpalais") ist erstaunlich modern und unkonventionell im Bistro-Stil eingerichtet, es bringt auch eine feine frische Küche, die Dresden gut tut. Kompetenter Service und erfreulich manierliche Preise - wir kommen sicher wieder!

Lesage
Lennéstr. 1
01069 Dresden
Tel. 03 51 / 4 20 42 50 · Fax 03 51 / 4 20 49 94

[mehr aus dem vergangenen Jahr bei den STIPvisiten]

Leider schon lange kein Geheimtipp mehr, aber zuverlässig wann immer man hinkommt: Die Villa Marie in Dresden. Sie liegt am Blauen Wunder direkt an der Elbe und war im August vergangenen Jahres im Hochwasser ersoffen.
Anfang März dieses Jahres hat die Villa Marie wieder aufgemacht - und alles ist wie früher: Nach wie vor ein zauberhaftes Publikum, die komplette Toskana-Fraktion der Stadt geht hier ein uns aus. Man sieht Professoren mit ihren Studentinnen debattieren, Geschäftsleute die Zukunft diskutieren und Touristen einfach nur den Blick auf Brücke und gegenüberliegendes Elbufer genießen.
Immer noch unerreicht: Vitello Tonnato und Lammrücken, aber auch nicht schlecht Tunfischsteak mit Koriander-Pesto oder Kalbsleber. Gute Weine, vor allem die, die der Chef selbst aus Italien direkt vom Winzer importiert.

Villa Marie
Fährgässchen 1
01309 Dresden

Tel. 03 51 / 3 11 11 86
Täglich 11.30 bis 1 Uhr (Küche bis 24 Uhr)

www.villa-marie.de
restaurant-bar@villa-marie.com

Die Sächsische Schweiz hat ihren Reiz - links und rechts der Elbe gibt es malerische, wilde unberührte Natur. Die Haupttouristenströme gehen, das liegt in der Natur der Sache, bekannte Pfade. Abseits derselben wird's ruhig. Das Schwarzbachtal zum Beispiel ist eher ruhig und beschaulich.
Wer hätte gedacht, dass es hier, ausgerechnet hier!, ein Restaurant gibt, was deutlich über dem Schnitt der ortsüblichen Küche agiert!
Im Landgasthaus Schwarzbachtal (nächst größere Orte: Hohnstein und Sebnitz) versucht seit Anfang der 90er Jahre Barbara Siebert, eigentlich eine promovierte Germanistin, mit anspruchsvoller Küche ds unmögliche möglich zu machen.
Beim letzten Besuch war das Haus voll! Service und Küche waren sichtlich überfordert, und die ganz hohe Schule ist es auch nicht, die man erfährt (die Weinflasche kommt offen an, es wird zügig eingeschenkt - was soll das Probieren, schmeckt schon!) - doch man mag nicht so recht böse sein und verabschiedet sich sehr bewusst mit einem "Auf Wiedersehen!" Woran's liegt? An der Liebe zum Detail zum Beispiel: Hausgemachte Essenzen von Kräutern aus dem Garten, möglichst viel Produkte vom Bauern um die Ecke, Angebote für Vegetarier ? das alles sind keineswegs Selbsverständlichkeiten im Bockwurstmitsenf-Umland. Und weil wir es nicht missen möchten und den Durchhaltewillen der Zugereisten unterstützen, sehen wir uns sicher bald wieder im Landgasthaus Schwarzbachtal (Niederdorfstr. 3, Lohsdorf, 01848 Hohnstein. Tel. 03 59 75 / 8 03 45, Fax 03 59 75 / 8 03 45. Geschlossen: Do. http://www.schwarzbachtal.de)

Wem die Überschrift spanisch vorkommt: Nicht schlecht. Denn das Es Mollet ist ein Fischrestaurant am Rande von Palma de Mallorca, direkt am Wasser und weit genug entfernt von der Hauptstadt der Insel wie auch dem Hauptort des Dumpfbackentourismus. Hier kommen Einheimische wie Touristen hin, um fangfrischen Fisch zu genießen. Fangfrisch heißt hier, dass Fischer im Laufe des Tages immer wieder kleine Mengen vorbeibringen. So kann man durchaus den Empfehlungen des Patrons folgen, der je nach Gusto spanisch (castellano) oder katalonisch (mallorquin), englisch oder deutsch parliert.
Die gemischte Vorspeise kam in mehreren Gängen, in Spanien nicht unüblich: Miesmuscheln, Gambas, Calamares und (teils sündhafte scharfe) Pfefferschoten boten einen Einblick in die Vielfalt der Küche.
Zum Hauptgang hatte der Herr des Hauses Petersfisch empfohlen, zubereitet auf denkbar einfachste Art, nämlich gegrillt. Dennoch (oder deswegen?) war das ein Genuss schlechthin, meisterlich auf den Punkt gegart und saftig, die Aromi entfalteten sich aufs Köstlichste. Der Fisch hat allerdings seinen Preis (mit 39 Euro pro Kilo stand er in der Karte).
Gut und günstig hingegen der Wein: Ein Blanc de Blanc aus dem mallorquinischen Benissalem hat uns positiv überrascht!

Es Mollet
C/. Sirena, 1
07006 Palma
Tel. (auf Mallorca) 971 24 71 09