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stremel_7816Ein leichter schneller Start ins Essen ist die halbe Miete. "Ohnmachtshappen" heißen die schnellen kleinen Dinge denn auch, die gereicht werden, weil alles andere noch nicht fertig ist und die Gäste natürlich dennoch schon Hunger haben. Kalte Vorpeisenteller lassen sich wunderbar vorbereiten und müssen quasi nur noch platziert werden.

Nach dem Motto "Beliebt ist was gefällt" kommen zahlreiche Varianten in Frage - Hauptsache "schmeckt schon!" und "sieht gut aus!" Hauchdünn geschnittene Zucchini mit darüber geträufeltem Olivenöl und frisch geraspeltem Parmesan in der einen Ecke des (in unserem Falle: eckigen Glas-)Tellers, ein bis zwei Scheiben Parma-Schinken und eine halbe Tranche lauwarmer Stremellachs sind beispielsweise ein freundlicher und für den Gastgeber unkomplizierter Start in ein leckeres Essen...

Wer Fleisch mag, wird eine Sauce Bolognese nicht vom Nudelteller schubsen. Schon die traditionelle Machart schmeckt – aber was spricht gegen eine feine Variante? Genau: Nichts!

Für einen Vierertisch müssen drei Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen (unter der Woche) oder vier Knoblauchzehen (am Wochenende) ihre Schalen lassen. Anschließend kommt das scharfe Messer ran: Dünne Scheiben aus dem Knoblauch (nein, bei uns kommen sie nicht durch die Presse – wir haben Pressefreiheit!) und kleine Würfel aus den Zwiebeln schneiden.

In bestem jungfräulichen toscanischen Olivenöl werden Zwiebeln und Knoblauch angedünstet. 250 g Gehacktes (bevorzugt: halb und halb) hinzugeben und unter ständigem Rühren mit dem Holzlöffel (Holz hilft beim Emulgieren des Öls!) anbruzzeln.

Eine große oder zwei mittlere Möhren (Wurzeln, rot) mit dem Sparschäler rundum cleanen und in kleine Würfel geschnitten zur bisherigen Bolognesegrundlage geben. Rühren – wie immer. Wenn’s brenzlig wird, löschen: Mit etwa 0,2 l passierten Tomaten. Wenn noch Zeit ist, schon jetzt das Geheimnis der Sauce hinzu geben: Ingwer. Und zwar ein etwa drei mal drei Zentimeter großes Stück, in hauchdünne Streifen oder die allseits beliebten Würfel mit 5 mm Kantenlänge geschnitten. Sollten die passierten Tomaten schon im Topf sein, folgt der Ingwer eben dann: Es geht so oder so.

Nun die Gewürzmelange. Es gibt eine recht würzige Fertigmischung “All’ Arrabbiata”: Davon reichlich. Ebenso reichlich Oregano, wenn’s beliebt. Und sollte es die Gewürzmischung nicht geben, dann bitte selber mischen: Peperoni liefert die Schärfe, Kräuter der Provence die Würze. Auf jeden Fall müssen Kräutermischer und Kräutermischungskäufer dann noch ein wenig Selleriesalz und weißen Pfeffer hinzu fügen. Und dann? Rühren!

Die Farbe der Sauce ist noch zu unentschieden, die Sauce zu dünn. Wie praktisch ist da ein Doppelpack doppelt konzentriertes Tomatenmark! Es färbt natürlich rot, es dickt sympathisch und gibt Geschmack vom Intensivsten.

So. Fertig. Fertig? Nein, denn auf kleiner Flamme muss die Sauce noch mindestens dreißig Minuten köcheln, besser sogar eine Stunde: Die Geschmäcker vermischen sich aufs Allerfeinste, und das ist auch gut so.
Abgesehen davon, dass diese Sauce auch so schmeckt, kann man dazu Nudeln kochen. Wir nehmen pro Person 100 g Spaghetti, andere mehr: So viel Freiheit muss sein, das selbst zu entscheiden.

Und dann:
Parmesan reiben - reichlich! Servieren, genießen. Und lecker!

Vor allem im Sommer kann diese Vorspeise schnell zum Hauptgericht werden, weil so erfrischend und leicht. Die Vorspeisen-Menge für vier ist dann allerdings gerade ausreichend für eine(n).

Grundlage sind schmackhafte reife Tomaten - von denen zur Überraschung Unkundiger es nur sehr wenig aufs Brot schafft, weil ein Großteil vorher entfernt wird. Ich rechne pro Schnitte Weißbrot mit bis zu zwei Tomaten, bei vier Personen also ca acht Tomaten.

Um die Schale von den Tomaten zu trennen, werden sie mit einem scharfen Messer kurz am Fruchtansatz über Kreuz eingeritzt und dann für etwa 45 Sekunden in kochendes Wasser gegeben. Mit einer Kelle kann man Tomate für Tomate herausholen. Um ein Nachgaren zu verhindern, mit kaltem Wasser abschrecken (in ein Gefäß mit geeistem Wasser geben).

Die Haut beginnt sich idealerweise nach dieser Prozedur schon vom Fruchtfleisch zu trennen, gegebenenfalls mit dem schon zum Einritzen benutzten Messer einfach nachhelfen.

Der nächste Arbeitsschritt wird feucht - ein Holzbrett mit Ablaufrinne ist hilfreich: Tomaten vierteln und reichlich von Ballast befreien. Also bitte den (meist leicht grünen) Fruchtansatz herausschneiden und das komplette Innenleben mit Kernen entsorgen. Es bleibt das schiere Fruchtfleisch, das abschließend in Würfel mit ca 5 mm Kantenlänge geschnitten wird.

2 Zwiebeln (oder vier Schalotten) und 2 Knoblauchzehen vorbereiten. Die Zwiebeln (Schalotten) in mittelfeine Würfel (2-3 mm Kantenlänge) schneiden, den Knoblauch in noch kleinere Würfel. Dazu ein scharfes Messer nehmen - und schon saften die so Behandelten nicht, was dem Auge manche Träne und der Hand unnötige Geruchsbelästigung erspart.

In einer Pfanne Olivenöl (nein, wir schreiben nicht: “bestes feines” oder so - weil anderes eh nicht in Frage kommt!) erhitzen und darin Zwiebeln / Schalotten glasig dünsten. Immer hübsch mit dem Holzlöffel rühren - denn wir lassen nichts anbrennen! Ganz zum Schluss Knoblauch hinzufügen und dann mit Schwung, bevor Zwiebeln und Knobi Farbe anzunehmen drohen, die geschnittenen Tomaten hinein in die Pfanne. Sie sollen, einmal nett gerührt, sich eigentlich nur mit den beiden anderen Dingen mischen und nicht wirklich weich werden. Pfeffer und Salz, beides frisch aus der Mühle, geben Würze, in dünne Streifen geschnittenes frisches Basilikum rundet die Farb- und Geschmackskombination ab.

Weißbrot toasten (oder in einer zweiten Pfanne in Olivenöl rösten) und mit der Tomaten-Zwiebel-Knoblauch-Mischung belegen.